WERNER H.SCHOCH
LABOR FÜR
QUARTAERE HOELZER
Zur Zeit laufen u. a. folgende Projekte:
Schöningen, Bearbeitung altpaläolithischer Speere und weiterer Hölzer
Die mehr als 300.000 Jahre alten Speere aus dem Tagebau Schöningen sind die ältesten hölzernen
Jagdwaffen der Welt. Naherzu unversehrt überdauerten sie die Jahrtausende in den Sedimenten.
Die wissenschaftliche Bearbeitung und Dokumentation wird mit grösster Sorgfalt und moderner
Technologie durchgeführt. Für die Holzanalysen konnte Werner H. Schoch vom Labor für quartäre Hölzer
in Langnau a. Albis (Schweiz) beauftragt werden. Er ist ein weltweit anerkannter Spezialist auf dem
Fachgebiet der Anatomie prähistorischer Hölzer und wird die Holzstrukturen der Schöninger Speere bis in
Zu seinen Zielen gehören naturwissenschaftliche Aussagen wie die Bestimmung der Holzart und die
Analyse der Wuchsbedingungen der Hölzer, die einen Beitrag zur Umweltrekonstruktion liefert.
Zudem wird er gemeinsam mit dem Ausgräber, Herrn Dr. Hartmut Thieme, die Oberflächen der Speere
untersuchen. Bearbeitungsspuren durch den Menschen sind auch von erfahrenen Fachleuchten nicht
immer eindeutig von Beschädigungen durch die lange Lagerung im Sediment oder durch Tiere wie
Insekten und Biber zu unterscheiden. (nach Pressemitteilung Sept. 2010 Hannover)
Bis Ende Januar 2013 sind die Speere N° I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII iund N° X und mehr als 4800 Hölzer
untersucht worden.
Im Mai 2013 wird das PALÄON in Schöningen eröffnet - ein Besuch lohnt sich! Hier geht’s
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Bilzingsleben, Holzartenbestimmung an versteinerten Holzresten
Etwa 1,5 km südlich der Ortschaft Bilzingsleben, Kreis Sömmerda, liegt am Rande des Wippertales der
ehemalige Steinbruch “Steinrinne”. Seine Oberfläche liegtg etwa 35 m über der heutigen Aue und 175 m
N. N., eingerahmt wird die kleine spornartige Erhebung durch die Wipper im Osten und den Wirbelbach im
Süden.
Die Fundstelle von Bilzingsleben blieb über fast 400.000 Jahre erhalten und zeugt von der Anwesenheit
des frühen Menschen (Homo erectus) in Thüringen.
In den Travertinen finden sich mineralisierte Holzreste, die Auskunft über Vegetation und Holznutzung im
Altpaläolithikum geben. Die Holzstrukturen haben sich in den versteinerten Hölzern bis ins feinste Detail
erhalten.
Das Manuskript zu dieser Arbeit wurde 2012 abgegeben